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Markgrä erland 89
Wandel und Kontinuität
Bereits vor den Römern, die das mineralienreiche, wohltu- end warme Wasser der Thermen ab 70 n. Chr. entdeckten, hatten die Kelten vor über 6.000 Jahren die Hügelland- schaft des Markgräflerlandes entdeckt und besiedelt. Ein Großteil der die europäische Entwicklung prägenden Ge- schichte spielte sich direkt hier ab. Seinen Namen erhielt das Gebiet zu Beginn des 16. Jahrhunderts: Im Jahr 1503 geriet die zuvor von den Zähringern und den Herren von Rötteln beherrschte Landgrafschaft per Erbfolge an die Markgrafschaft Baden. Eine tiefe Zäsur erfuhr das Mark- gräflerland während der Reformation: Mitten im katholi- schen Vorderösterreich wurde es 1556 protestantisch.
Eine Vielzahl von Kriegen dezimierte die Bevölkerung der- maßen, dass Einwanderer aus der Schweizerischen Eid- genossenschaft willkommen waren. Von 1727 an herrschten die Markgrafen von Badenweiler in Müllheim, ab 1746 regierte Markgraf Karl Friedrich von Baden-Durlach. Dieser Reformer beseitigte nicht nur die Leibeigenschaft, sondern trieb auch den gewerbsmäßigen Weinbau voran. 1806 ging das Markgräflerland im Großherzogtum Baden auf und verlor seine politische Bedeutung.
Von den kulturhistorischen Besonderheiten der Region kündet die sorgfältig zusammengetragene und sensibel kuratierte Ausstellung im Markgräfler Museum im Blankenhorn-Palais Müllheim ebenso wie von dem Wandel des Gebiets in der Vergangenheit und Auswirkungen auf die Gegenwart. Die Kreisstadt mit ihren klassizistischen Häusern ist das Kultur- und Behördenzentrum der Region. Von hier aus lassen sich alle Orte gut erreichen und
der weltbekannte Kurort Badenweiler ist nicht weit.


































































































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