Page 80 - Best of Freiburg
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Kirchzarten
Dass Tradition bestenfalls bedeutet, das Feuer zu bewahren und nicht die Asche anzubeten, das wusste schon der Komponist Gustav Mahler vor
über 100 Jahren. Eine besondere Bedeutung bekommt diese Erkenntnis, wenn es um eine beispielhafte Einheit aus Form und Funktion geht, die den Geist einer ganzen Epoche verkörpert. Die Protagonisten dieser Geschichte stehen
für einen Ausflug in längst vergangene Zeiten, in denen der Mensch sich nicht nur für das Schneller und Weiter interes- sierte, sondern auch für Ästhetik und Design. Zeiten, in denen andere als ökonomische Aspekte zählten . . . Wir sind zu Gast in einem Museum der historischen Automobil-Art. Und das darf man durchaus im doppelten Wortsinn ver- stehen: Die Hauptdarsteller sind 42 besterhaltene Oldtimer aus dem vergangenen Jahrhundert. Zu bewundern sind
sie im unprätentiösen Umfeld des Museums Volante am Ortsrand von Kirchzarten, im Dreisamtal zwischen Freiburg und Schwarzwald. Den Schwerpunkt bilden phantastisch erhaltene Wagen – allesamt Unikate, meist im Original- zustand – der französischen Firma Vanvooren, einem der
bedeutendsten Pariser Karosseriebauer in der Zeit von 1895 – 1950. Rund 120 Stücke aus dieser Manufaktur
gibt es noch auf der Welt, acht davon befinden sich im Besitz von Martin Waltz. Wer einmal die Nase in eines dieser geheimnisvoll glänzenden, mit feinstem Schweins- leder ausgekleideten Schmuckstücke gehalten und den Duft des Fauteuils eingesogen hat, fühlt sich sogleich versetzt in die wilden 1920er-Jahre, kichert mit den Mädchen im Bubikopf-Charleston-Look und lässt die diamanten- besetzte Zigarettenspitze kreisen. Aus den 1930er-Jahren sind neben eleganten Lancia und Bugatti auch wuchtige skulpturale Fahrzeuge der legendären Marken Horch und Hispano-Suiza zu sehen. Seltene Sportwagen italienischer Provenienz wie Ferrari, Lamborghini, Maserati in der häufig rasanten Schnittführung der 1960er- und 1970er-Jahre, dazu von privaten Leihgebern zur Verfügung gestellte Top-Modelle amerikanischer und europäischer Hersteller ergänzen die Schau, die sich im Jahrestakt besonderen Schwerpunkten widmet. Alle Autos sind frei zugänglich und von allen Seiten zu bewundern.


































































































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