Page 16 - Best of Freiburg
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Freiburg
Wo Backen Laydenschaft ist
Bäckerei Lay
W enn andere über ihre Berufe klagen oder Zukunftswünsche äußern, ohne eigentlich
zu wissen, was sich dahinter verbirgt, kann
Philipp Lay nur den Kopf schütteln. Der Bäckermeister steht nicht nur mit Laib, Leib und Seele hinter seinem Beruf, er liebt ihn geradezu. Seit 2004 führt er gemein­
sam mit seiner Schwester Katrin Kloke das urgroß­ väterliche Geschäft erfolgreich in der vierten Generation. Und seine große „Laydenschaft“, wie er es nennt, überträgt er mit viel Herz und Elan, aber auch sozialem Engagement und Familiensinn an die Mitarbeiter.
22 Festangestellte und acht Aushilfen beschäftigt er
in seinen zwei Filialen. Dabei herrscht stets ein freundlicher Umgang untereinander, und selbst Urlaub, Freizeit und Wochenenden kommen nicht zu kurz. Kein Wunder,
wenn mancher Auszubildende dem Handwerk die Treue über viele Jahrzehnte hält. Und ebenso die Kundschaft.
Die Freiheit, jederzeit Neues kreieren und Gutes verfeinern zu können und diese Frische täglich genießen zu können, das spornt Philipp Lay an und bestätigt seine Berufswahl immer wieder von Neuem. „Ich würde nichts herausgeben, was ich nicht selbst lecker finde“, begründet er seine Philosophie. Sein Laugengebäck sei das allerbeste der Welt, das sehe man daran, wie schnell es weggeht.
Die „Kopenhagener“ bäckt er nach Opas bewährtem Rezept. Und mit dem Dinkeleck­Brot und Brownies gelin­ gen ihm immer wieder eigene Kreationen, die seine Backvielfalt bereichern. Auch Spezialaufträge wie Zahlen oder Sternzeichen fertigt er gerne für seine Kundschaft. Das Bäckerhandwerk hat er in der Lehre erlernt, die Kunst des Konditors sich selbst beigebracht – wie auch
das Gitarrespielen. Und mit den Arbeitszeiten kommt
er bestens zurecht: „Am Nachmittag und Sonntag habe ich Zeit für meine Kinder und die Familie.“ Nicht viele können das von sich und ihrem Beruf behaupten.
Angefangen hat alles 1905 mit Urgroßvater und Bäckerei­Begründer Robert Lay senior, der den Familien­ betrieb noch in der Sedanstraße startete, bevor er kurz darauf seine selbst erbaute Bäckerei in der Bayernstraße beziehen konnte. 1911 gab es erstmals Strom. Als Urenkel Philipp Lay die Bäckerei übernahm, konnte er gleich darauf im Jahr 2005 mit der gesamten Bäckerfamilie das 100. Jubiläum feiern.


































































































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