Page 60 - Best of Freiburg
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Staufen
Wo der Teufel den Faust zu sich holte
Das Gasthaus Zum Löwen in Staufen
W äre dem falschen Doktor damals tatsächlich geglückt, was er da heimlich in Zimmer Nr. 5 im
Gasthaus Löwen zu Staufen zusammenbraute –
es wäre vermutlich alles anders gekommen. Aber anstelle von Gold kam beim Experimentieren mit Schwefel und anderen Zutaten wohl nur ein hochexplosives Gemisch heraus, das für ordentlich Krach und Gestank gesorgt haben muss. Denn fortan hieß es: Der Doktor Faust steckt mit dem Teufel im Bund. Und dieser soll ihn dann ja auch in besagtem Zimmer geholt haben.
Das Zimmer mit der Nummer 5, die Fauststube im Erdge- schoss mit ihren Wappen an den Fenstern und den Wand- malereien, der schmucke Kachelofen in der großen Gast- stube, die Fassadenmalerei außen am „Löwen“ und die nach Faust und Mephisto benannten Feinschmecker-Menüs
auf der badisch-mediterran geprägten Speisekarte – überall finden sich Spuren aus der belebten Geschichte des Hauses, das an zentralster Stelle beim Marktplatz in Staufen steht: das Gasthaus und Hotel „Zum Löwen“.
Doch auch, wenn es den Menschen nie gelang, Gold her- zustellen, so haben es die Wirtsgenerationen im legendären „Löwen“ seit dessen erster urkundlicher Erwähnung im Jahr 1407 doch stets verstanden, ihre Gäste aufs Höchste zu verwöhnen – und ihnen das Gefühl zu geben, „Gold“ wert zu sein. Auch heute noch steht der Gast im Mittelpunkt und wird „auf Händen getragen“. Er soll sich rundum wohlfühlen. So stehen neben den Gaststuben auch Räumlichkeiten
für Tagungen und Feiern sowie eine große Gartenterrasse zur Wahl – und 40 Hotelzimmer plus zwei Appartements für eine Nacht im „Löwen“ oder im Gästehaus „Goethe“.
„Und wenn der Gast mit dem Privatflugzeug anreist, dann holen wir ihn kostenlos vom Flugplatz in Bremgarten ab“, verspricht Edeltraud Pilz, die Inhaberin und gute Seele des Hauses. Und ihr Service geht noch weiter: „Im Falle einer Übernachtung gibt’s zum Frühstück die aktuelle Wetter- beratung dazu.“