Page 64 - Best of Freiburg
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Kellermeister Bruno Kiefer und geschäftsführender Vorstand Achim Frey
Der Wein, den Tschechow lieben würde
Winzergenossenschaft Britzingen
H eiße Tage, kalte Nächte, dazu
ein hoher Kalkgehalt im trockenen
Boden und eine auffallend steile, sonnenexponierte Lage am quer terrassierten
Steilhang – das sind die Besonderheiten, durch die sich die Parzelle „Römerberg“
in Badenweiler von ihrem Umfeld unterschei- det. Dort, und nur dort, wachsen die Reben heran, aus denen der Wein gewonnen wird, der dem russischen Schriftsteller und Drama- tiker Anton Tschechow gewidmet ist. Eine Spätburgunder Spätlese trocken, von der
es Jahr für Jahr gerade einmal 4- bis 5.000 Flaschen gibt, darf seit 2004 Namen und Konterfei des Mannes tragen, der Baden- weiler bekannt machte wie kein zweiter. Und der dort 1904 verstarb – 100 Jahre, bevor
ihm zu Ehren ein ganz besonderer Wein nach ihm bezeich- net wurde: der Tschechow-Wein.
Mit ihrem gemeinsam kreierten Qualitätsprodukt setzten die Winzergenossenschaft Britzingen im Markgräflerland und die benachbarte Gemeinde Badenweiler seinerzeit ein Zeichen für die seit langem bestehende fruchtbare Zusam- menarbeit beider Orte. Achim Frey, der geschäftsführende Vorstand der seit 1950 existierenden WG Britzingen, sieht in dem Qualitätsrotwein mit dem zweisprachig in Deutsch und Russisch gehaltenen Etikett zugleich ein Zeichen der Verbundenheit mit Russland und der russischen Kultur.
Neben dem Gutedel im Allgemeinen und dem „Chasslie“ sowie dem Tschechow-Wein im Besonderen nimmt die WG Britzingen aber vor allem für sich in Anspruch, Pionier zu sein in der Sektherstellung. Bereits seit 1979 setzt das